Merken Dieser deftige Schweinebraten mit Kartoffelknödeln bringt das echte Gefühl von Zuhause auf den Tisch und ist seit Generationen Mittelpunkt vieler Familienfeste bei uns. Die Kombination aus zart geschmortem Fleisch, knuspriger Schwarte, fluffigen Knödeln und herzhaft-würziger Soße spendet Wärme und Sättigung, besonders an kalten Tagen.
Beim ersten Versuch habe ich den Schweinebraten an einem verschneiten Dezembertag für meine Eltern zubereitet und seither wünschen ihn sich meine Kinder jedes Jahr zum Geburtstag. Seitdem ist das Rezept aus unserem Repertoire nicht mehr wegzudenken.
Zutaten
- Schweineschulter am Stück: sorgt für zartes Fleisch und eine herrliche Kruste, achte auf frisches Fleisch vom Metzger und möglichst mit Schwarte
- Meersalz und schwarzer Pfeffer: heben den Eigengeschmack des Fleisches besonders gut hervor
- Kümmel: gibt dem Braten besondere Würze, vor allem frisch gemörserter ist intensiv
- Pflanzenöl: eignet sich hervorragend zum scharfen Anbraten, raffinierte Öle mit hohem Rauchpunkt verwenden
- Zwiebeln, Karotten und Stangensellerie: bilden die klassische deutsche Gemüse-Basis für die Soße, frisches Suppengemüse gibt viel Aroma
- Knoblauch: bringt eine angenehme Tiefe ins Aroma, unbedingt frisch verwenden
- Rinderbrühe oder Gemüsebrühe: als Garflüssigkeit, achte auf wenig Salz und keine künstlichen Zusätze
- Dunkles Bier: sorgt für authentische bayerische Note, kann aber durch Wasser ersetzt werden
- Kartoffeln: am besten mehligkochende wie Russet, sie machen die Knödel besonders fluffig
- Stärke oder Speisestärke: gibt Festigkeit bei Knödeln, möglichst reine Kartoffelstärke wählen
- Ei: dient zur Bindung von Teig, immer ein frisches Bioei verwenden
- Fein gemahlene Muskatnuss: verleiht den Knödeln eine dezente Würze, möglichst frisch reiben
- Weißbrotwürfel: als Knuspereinlage in den Knödeln, gerne altbackenes Brot in Bioqualität nehmen
- Butter: rundet den Geschmack ab
- Frische Petersilie: sorgt als Garnitur für farbige Frische
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Ofen Vorheizen:
- Heize den Backofen gründlich auf 180 Grad Ober > Unterhitze vor, damit der Braten später gleichmäßig gegart wird
- Schweinebraten Vorbereiten:
- Tupfe das Fleisch mit Küchenpapier sorgfältig trocken. Schneide die Schwarte über Kreuz ein und reibe das gesamte Stück gründlich mit Salz, Pfeffer und Kümmel ein, massiere die Gewürze in die Schnittflächen für extra Aroma
- Anbraten:
- Erhitze das Öl im Bräter bei mittlerer bis hoher Hitze. Lege das Fleisch mit der Schwarte zuerst in den Topf und brate es rundum goldbraun an, dies sorgt für Röstaromen, die später die Sauce prägen
- Gemüse Anrösten:
- Gib grob zerteilte Zwiebeln, Karotten, Sellerie und zerdrückten Knoblauch in den Bräter. Schmore sie etwa fünf Minuten unter gelegentlichem Wenden, bis sie braun werden
- Deglacieren und Aufsetzen:
- Setze das Fleisch auf das angebratene Gemüse. Gieße Brühe und dunkles Bier langsam darüber, es beginnt sogleich köstlich zu duften
- Braten Schmoren:
- Schiebe den offenen Bräter auf die mittlere Schiene. Gare das Fleisch etwa zwei Stunden und übergieße es regelmäßig mit Bratensaft, damit es saftig bleibt. Für besonders krosse Schwarte stelle die letzte Viertelstunde auf 220 Grad und beobachte die Oberfläche
- Kartoffeln Kochen:
- Koche die geschälten mehligkochenden Kartoffeln in kräftig gesalzenem Wasser weich, das dauert etwa fünfundzwanzig Minuten. Schütte sie ab und lasse sie ausdampfen
- Brotwürfel Toasten:
- Toaste die Brotwürfel in aufgeschäumter Butter goldgelb. Sie werden später ins Innere der Knödel gegeben
- Knödelteig Herstellen:
- Presse die noch warmen Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse. Füge Stärke, das Ei, Salz und frisch geriebene Muskatnuss hinzu. Verrühre alles rasch zu einem geschmeidigen, aber leicht klebrigen Knödelteig
- Knödel Formen:
- Befeuchte Deine Hände. Mit etwa einer Handvoll Teig pro Knödel forme Kugeln und drücke in die Mitte einen Brotwürfel. Rolle den Teig erneut zur Kugel und achte auf glatte Oberfläche
- Knödel Garen:
- Bringe in einem großen Topf Salzwasser zum Sieden, nicht zum Kochen. Setze die Knödel vorsichtig ein. Lass sie etwa zwanzig Minuten simmern. Sie sind fertig, wenn sie an die Oberfläche steigen
- Braten Ruhen Lassen und Sauce Fertigstellen:
- Hole den Braten heraus und gönne ihm zehn Minuten Ruhe. Das Fleisch lässt sich so viel besser schneiden. Bratensud durch ein feines Sieb passieren, überschüssiges Fett mit einem Löffel abschöpfen, das ergibt eine feine Sauce
- Anrichten:
- Schneide das zarte Fleisch in Scheiben. Richte es zusammen mit zwei Knödeln pro Portion an. Übergieße alles mit Bratensauce und streue nach Belieben frische Petersilie darüber
Merken Mein persönliches Highlight sind die krossen Brotwürfel im Inneren der Knödel das sorgt immer für ein erstauntes Lächeln am Tisch. Der Duft beim Öffnen des Ofens versetzt mich sofort zurück in die Küche meiner Oma in die Sonntagnachmittage voller Vorfreude.
Lagerung und Aufwärmen
Reste vom Schweinebraten und die Kartoffelknödel lassen sich wunderbar am Folgetag aufwärmen. Wichtig ist portionsweises Einpacken in verschlossene Behälter im Kühlschrank. Die Knödel schmecken besonders lecker wenn Du sie in Scheiben schneidest und in wenig Butter goldbraun anbrätst. Der Bratensud hält sich gekühlt zwei bis drei Tage und kann auch zum Verfeinern anderer Saucen genutzt werden.
Alternative Zutaten
Ohne dunkles Bier wird die Sauce etwas milder aber ebenso köstlich. Für eine glutenfreie Variante lasse bei den Knödeln die Brotwürfel weg und achte auf glutenfreie Brühe. Sellerie kann durch Petersilienwurzel ersetzt werden das sorgt für einen leicht süßlichen Geschmack.
Serviervorschläge
Klassisch wird Schweinebraten mit Kartoffelknödel und Bratensauce gereicht. Besonders festlich ist die Beilage von Apfelrotkohl oder Sauerkraut. Ein Klecks Preiselbeeren harmoniert auch großartig und bringt Frische ins Gericht.
Kulturelle Wurzeln
Dieses Gericht stammt ursprünglich aus Süddeutschland und ist vor allem in Bayern sowie Franken seit Jahrhunderten ein festlicher Klassiker – damals wie heute Mittelpunkt bei Familienzusammenkünften zu besonderen Anlässen. Die regionale Vielfalt spiegelt sich oft im Teig der Knödel und den Gewürzen beim Braten wider.
Saisonale Veränderungen
Im Frühling schmecken Bärlauch und junge Kartoffeln herrlich frisch in den Knödeln. Im Sommer kannst Du statt Bratengemüse frische grüne Bohnen als Beilage nehmen. Im Herbst und Winter sorgen herzhafte Saucen und Sauerkraut für Wärme.
Merken Der Schweinebraten begeistert nicht nur zu Festtagen sondern bringt auch im Alltag echtes bayerisches Lebensgefühl auf den Teller. Probiere die Kombination aus krosser Schwarte und luftigen Knödeln – ein himmlischer Genuss für Groß und Klein.
Fragen & Antworten zum Rezept
- → Wie bleibt das Fleisch besonders saftig?
Das Fleisch vor dem Braten gut trocken tupfen, rundum scharf anbraten und während des Garens regelmäßig mit Bratensud übergießen. Nach dem Backen für 10 Minuten ruhen lassen.
- → Wofür eignet sich Kartoffelstärke bei den Knödeln?
Kartoffelstärke sorgt für die typische Fluffigkeit und hält die Knödel beim Kochen gut zusammen. Alternativ funktioniert Maisstärke.
- → Welche Beilagen passen am besten dazu?
Beliebt sind Rotkohl, Sauerkraut und gebratene Pilze. Ein frischer Salat rundet das Gericht ebenfalls ab.
- → Kann ich das Gericht glutenfrei zubereiten?
Ja, ersetze das Brot in den Knödeln und verwende glutenfreie Brühe sowie Bier. So ist das Gericht auch für Allergiker geeignet.
- → Woran erkenne ich, dass die Kartoffelknödel fertig sind?
Sobald die Knödel im leicht siedenden Wasser nach oben steigen, sind sie gar und können herausgenommen werden.
- → Welche Rolle spielt dunkles Bier?
Dunkles Bier verleiht der Sauce einen vollmundigen, malzigen Geschmack. Bei Bedarf einfach durch Wasser ersetzen.